Stiftungsbericht "leuchte auf" 2014 - page 15

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Der BVB-Fanclub Einigkeit Dortmund hat für die
schwerstbehinderten Schüler an der LWL-Förder-
schule AmMarsbruch ein Erfahrungsgelände
geschaffen.
Die Liebe zu ihrem Verein ist für sie längst nicht alles: Die
knapp 160 Mitglieder des BVB-Fanclubs Einigkeit Dortmund
wollen etwas verändern und Neues wachsen lassen. An der
LWL-Förderschule AmMarsbruch ist ihnen das gelungen.
Hier entstand im vergangenen Sommer im Innenhof eine
„SinnesOase“ – eine Kombination aus Spielstätte, therapeu-
tischem Lehrgarten und Entspannungszone, die den Alltag der
zum Teil mehrfach behinderten Schüler seitdem bereichert.
Gefördert wurde das Projekt durch Mittel der BVB-Stiftung
„leuchte auf“ – geplant und umgesetzt durch den tatkräftigen
Einsatz der Fanclub-Mitglieder.
Der Kontakt zur benachbarten Schule besteht seit einer
gemeinsamen Weihnachtsaktion. „Wir laden jedes Jahr Kinder
ein, um etwas zusammen zu unternehmen“, erklärt Dennis
Vieth, im Fanclub für die Bereiche Organisation, PR und
Marketing zuständig. „Diese Aktion hat den Kindern so viel
Freude gemacht, dass es uns ein Anliegen war, an ihrer Schule
etwas auf die Beine zu stellen.“
Die Idee, den Innenhof zu gestalten, entstand in Rücksprache
mit der Schulleitung. „Die grobe Planung hatte ich direkt
imKopf“, sagt Vieth. Dabei standen die besonderen Bedürf-
nisse der Kinder im Vordergrund. „Da geht es nicht nur um
Optik, sondern in erster Linie umSicherheit und Funktionalität.
Weil viele Kinder im Rollstuhl sitzen, haben wir uns zum
Beispiel für Hochbeete entschieden – da können alle nah
heran fahren.“
Bei der Frage der Finanzierung stieß Dennis Vieth im Internet
auf die Ausschreibung zum Projekt „Schwarzgelbe Familie“
der BVB-Stiftung. Anfang 2014 bewarb sich der Fanclub, im
Sommer dann kam die Zusage über 4.816 Euro Förderung. Die
restlichen knapp 1.000 Euro steuerten die Mitglieder ebenso
bei, wie den Arbeitseinsatz bei der Realisierung.
Sechs Wochen lang waren sie beschäftigt, leisteten 320
Arbeitsstunden ab, bewegten 25 Tonnen Material. Altes
Pflaster entsorgen, neues verlegen, Steine setzen, Erde
ankarren, Beete anlegen – ein Knochenjob. „Wir hätten
Firmen fragen können, ob sie uns helfen. Aber wir wollten
das mit unseren eigenen Händen machen“, sagt Dennis
Vieth. Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen lassen: Es
entstand ein Garten zum Anfassen, Riechen, Schmecken.
Mit Kräutern, die intensiv duften, farbenfrohen Gemüsesorten,
stachellosen Brombeeren, von denen genascht werden
darf. Die geernteten Früchte können in der schuleigenen
Lehrküche verarbeitet werden. Und in der eigens angelegten,
befahrbaren Sitzecke können die Kinder an der frischen
Luft entspannen.
Schon bei der Einweihung im September und bei weiteren
Besuchen konnten sich die BVB-Fans davon überzeugen,
welchen festen Platz die SinnesOase im Schulalltag hat.
„Wir haben gemerkt, dass das nicht nur eine kurze Nummer
war“, sagt Dennis Vieth. „Wir haben dort etwas Nachhaltiges
geschaffen!“
Ein Garten für alle Sinne
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