Page 23 - Echt Nr. 59

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(Fotos: K-werk-Archiv)
34. Spieltag | BVB |
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Königsklasse
Dann aber, nach acht Minuten, hatte Held eine Chance, doch
Lawrence war schneller am Ball. Sturm verhielt sich sehr defensiv
gegen den englischen Halbrechten Hunt. Nach zehn Minuten
wurde Liverpool ruhiger. Held unternahm sein erstes Solo. All-
mählich wurde der BVB sogar feldüberlegen. Nach 15 Minuten
hatte Emmerich eine große Chance nach Zusammenspiel zwi-
schen Sturm und Held. In der 18. Minute nahm Kurrat einen
Eckball aus der Luft, der aber haarscharf daneben ging.
Borussia hatte den ersten Ansturm gut überstanden. Aber
dann kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel ein Bombenschuss
von St. John, den Tilkowski nur mit Mühe über die Latte lenken
konnte. Im Gegenzug prüfte Schmidt den Torwart mit einem raf-
finiert angeschnittenen Ball. Inzwischen hatte Liverpool festge-
stellt, dass mit den Dortmunder Stürmern nicht zu spaßen war,
insbesondere nicht mit Libuda. Drei, vier Mann umringten ihn
ständig, und dennoch entwischte er gelegentlich.
In der 32. Minute brannte es lichterloh vor Tilkowskis Tor.
Einen Flankenball erwischte Redder in letzter Sekunde nur noch
mit dem Kopf. Er drehte ihn auf das Tor. Das wäre fast ein Selbst-
tor geworden, aber ein wunderschönes. Dann war Tilkowski
großartig im Bilde bei einem Kopfball von Smith, und in der 38.
Minute hätte es fast 1:0 für Borussia Dortmund geheißen. Cyliax
schickte einen Pass über 40 Meter quer über das Feld, Held kam
alleine vor Lawrence an den Ball, schoss den Torwart aber an.
Und in der 43. Minute sah man endlich mal ein Duett von Held
und Emmerich. 60 Sekunden später schickte Redder Held auf
die Reise, aber der kam nicht ganz an den Ball. Fazit der ersten
Halbzeit: Borussia hielt sich erstaunlich gut und hatte die besse-
ren Chancen.
In der 52. Minute passte Byrne auf Milne, der ließ eine Bombe
aus 20 Metern Entfernung los, und Tilkowski musste sich gewal-
tig strecken. Schon vier Minuten später brannte es wieder.
Thompson hatte eine Flanke von rechts hereingegeben, Sturm
köpfte zur Ecke. Der BVB ließ jetzt merklich nach.
In der 61. Minute allerdings fiel dann wie ein Blitz aus heite-
rem Himmel das 1:0 für den BVB. Held zu Emmerich, Emmerich
zu Held. Das war die erste gelungene Passfolge in diesem Spiel,
und Held nahm den Ball volley, ließ Lawrence keine Chance. Ge-
gen dieses Tor war wirklich kein Kraut gewachsen.
In der 68. Minute kam allerdings die Ernüchterung. Thompson
hatte sich am rechten Flügel an drei Dortmundern vorbeigespielt,
der Ball war knapp im Aus, und der Linienrichter wollte es auch
so gesehen haben. Aber Thompson flankte trotzdem in die Mitte,
wo der Halbrechte Hunt stand, den Ball annahm und aus elf Me-
tern haargenau in den Winkel traf. Da war der Teufel los im Sta-
dion. Das Spielfeld war im Nu mit hunderten Schlachtenbumm-
lern überschwemmt, die sich kaum bändigen ließen.
Eines der wenigen Farbbilder der jubelnden Elf.
Mit einem Tor und einer Vorlage war Siggi
Held der Held im Borussen-Team.