Basic HTML Version
(Fotos: firo)
Dass Schiedsrichter Melo Pereira beim 3:1 durch Tomasson auf
Abseits hätte erkennen müssen, fügte Lars Ricken als Entschuldi-
gung nicht an. „Die Passivregel wurde mehr als strapaziert“, meinte
jedenfalls der damalige Manager Michael Meier zu der strittigen
Entscheidung, die Borussia trotz meisterlicher Moral nicht mehr
aufholen konnte. „Diskutabel“, nannte Matthias Sammer sie:
„Schließlich stand da einer zentral im Abwehrbereich.“ Der über-
ragende, in dieser Szene jedoch allein gelassene Wörns, der vom
Torschützen buchstäblich überrannt wurde.
Der Trainer kritisierte das Abwehrverhalten bei allen drei
Gegentreffern: „Die Tore, die Feyenoord gut geschrieben worden
sind, haben wir doch praktisch alle selber geschossen. So kann
man ein Finale nicht gewinnen.“ Dennoch überwog schon in der
ersten Analyse direkt nach dem Spiel das Lob für eine begeistern-
de Vorstellung: „Wir haben Moral bewiesen. Ich habe viel Respekt
vor der Leistung meiner Mannschaft.“
„Die Mannschaft hat mit zehn gegen elf, gegen ein Heimstadi-
on und vielleicht auch gegen den Schiedsrichter alles gegeben“,
zollte der damalige Präsident Dr. Gerd Niebaum höchsten Respekt.
In der Pause hatte in der Kabine Aufbruchstimmung geherrscht.
„Da war keine Spur von Resignation“, bestätigte Ricken. „Wir hat-
ten nichts mehr zu verlieren“, ergänzte Sammer, „sondern darauf
gehofft, mit einer Gelb-Roten Karte wieder Gleichzahl erzielen zu
können, neuen Mut geschöpft.“ Und anschließend „Rotterdam
alles abverlangt“, meinte Ricken.
(Boris Rupert)
34. Spieltag | BVB |
33
Königsklasse
Feyenoord Rotterdam – Bor. Dortmund 3:2 (2:0)
Rotterdam:
Zoetebier – Gyan, van Wonderen, Paauwe, Rzasa – Kalou (76. Elmander),
Bosvelt, Ono (85. de Haan), van Persie (63. Leonardo) – van Hooijdonk, Tomasson
BVB:
Lehmann – Evanilson, Wörns, Kohler, Dede – Reuter, Ricken (70. Heinrich) –
Rosicky – Ewerthon (62. Addo), Koller, Amoroso
Tore:
1:0 van Hooijdonk (33., Foulelfmeter), 2:0 van Hooijdonk (40.), 2:1 Amoroso (47.,
Foulelfmeter), 3:1 Tomasson (50.), 3:2 Koller (58.).
Schiedsrichter:
Melo Pereira (Por-
tugal).
Rote Karte:
Kohler (31., „Notbremse“),
Zuschauer:
46.001 (ausverkauft).