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(Foto: imago)
erstmals ihre überragende Klasse, als Dino Baggio nach Vorarbeit
des überragenden Roberto Baggio der Ausgleich gelang. Fünf Minu-
ten später markierte Roberto Baggio das 2:1, in der 71. Minute ließ
er das 3:1 folgen – damit war die Dortmunder Fußball-Messe gelesen
und das Rückspiel nur noch Formsache. Edel-Techniker Roberto
Baggio hatte mit Thomas Franck, Michael Zorc und Steffen Karl drei
Gegenspieler regelrecht zerschlissen.
Die Dortmunder Ausfall-Liste nahmvor demRückspiel imausver-
kauften Stadion„Delle Alpi“ beängstigende Formen an. Nach Sammer,
Povlsen, Zorc und Kutowski sagte auch Stürmer-Star Stéphane Chapui-
sat wegen eines „Bandscheiben-Syndroms“ seine Teilnahme ab. Turin
feiertemit bestens gelaunten 4.000 BVB-Schlachtenbummlern eine
grandiose Fußball-Nacht. Zwei Mal Dino Baggio (4., 43.Minute) und
Möller (65.) machten den Juve-Triumph perfekt. „Wir habenmit unse-
rer ersatzgeschwächtenMannschaft Juventus zum falschen Zeitpunkt
erwischt“, analysierte Ottmar Hitzfeld und erkannte die Überlegenheit
der Italiener neidlos an: „Wir hätten auch in Bestbesetzung Probleme
gehabt, sie zu bezwingen. Juventus ist einwürdiger UEFA-Cup-Sieger.“
Der damalige Präsident Gerd Niebaum lobte das Auftreten der Dort-
munder Fans: „Siewaren großartige Botschafter unserer Region und
haben das Fußballfest imDelle Alpi mitgestaltet. Es war auch ein Feier-
tag für Borussia.“ Dortmunds Anhänger überschütteten ihreMann-
schaft mit Beifall und bedankten sich so für grandiose Europapokal-
Nächte in der Saison 1992/93.
(WilfriedWittke)
Doch die stark ersatzgeschwächten
Dortmunder standen in beiden
Partien gegen Juventus Turin auf verlorenemPosten. Es war wie ver-
hext und ein ungleiches Duell. Ausgerechnet vor den Endspielen be-
klagte der BVB die Abwesenheit des fast kompletten Abwehr-Perso-
nals. Neben dem imEuropacup nicht spielberechtigtenMatthias
Sammer fehlten die gesperrten Verteidiger Günter Kutowski undMi-
chael Schulz sowie Stürmer-Star Flemming Povlsen. Und das gegen ein
mit Stars wie u.a. Roberto und Dino Baggio, Jürgen Kohler und Andreas
Möller, Julio Cesar und Gianluca Vialli gespicktes Team. In seiner Not
musste Hitzfeld sogar auf Amateur Uwe Grauer zurückgreifen.
Aber Borussias „letztes Aufgebot“ zog sich vor allem imHinspiel
bravourös aus der Affäre. Michael Rummenigge schoss die Schwarz-
gelben bereits nach 61 Sekunden 1:0 in Führung (Vorlage Knut Rein-
hardt) und versetzte das Westfalenstadion in ein Tollhaus. Dem
Traumstart folgte ein furioser Sturmlauf, den Juve mit Glück und
Geschick überstand. Die Turiner demonstrierten in der 26. Minute
FINALE 1993
Königsklasse
Sein erstes Jahr als Borussias Cheftrainer hatte
Ottmar Hitzfeld mit der Vizemeisterschaft
gekrönt, in seiner zweiten Saison führte er den
BVB ins UEFA-Cup-Finale.
Ungleiches
Duell
Vor dem Anpfiff: Antonio Conte, Uwe Grauer, Sté-
phane Chapuisat, Stefan Reuter und Gerd Poschner.
Borussia Dortmund – Juventus Turin 1:3
BVB:
Klos, Grauer, Schmidt, Reuter, Lusch, Zorc (70. Karl), Rummenigge, Poschner,
Franck (46. Mill), Reinhardt, Chapuisat.
Zuschauer:
37.000 (ausverkauft),
Schiedsrichter:
Puhl (Ungarn),
Tore
1:0 Rumme-
nigge (2.), 1:1 D. Baggio (27.), 1:2 R. Baggio (30.), 1:3 R. Baggio (74.)
Juventus Turin – Borussia Dortmund 3:0
BVB:
Klos, Zelic, Schmidt, Schulz, Reuter (65. Lusch), Karl, Rummenigge (38.
Franck), Poschner, Reinhardt, Mill, Sippel.
Zuschauer:
62.000 (ausverkauft),
Schiedsrichter:
Blankenstein (Niederlande).
Tore:
1:0 D. Baggio (5.), 2:0 D. Baggio (43.), 3:0 Möller (65.)
34. Spieltag | BVB |
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