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STÄRKEN & SCHWÄCHEN
Hoffenheim
unter der Lupe
Standardschwäche wurde behoben
2013 ging es defensiv bei Hoffenheim zunächst
deutlich aufwärts, doch zuletzt bröckelte die
Stabilität wieder gewaltig: unter Kurz gab es im
Schnitt nur 1,1 Gegentore pro Spiel, unter Gis-
dol 2,3. Immerhin wurde die Standard-Schwä-
che nachhaltig bekämpft – 2013 fing Hoffen-
heim nur vier Gegentreffer nach einem ruhen-
den Ball (lediglich Mainz und Bayern verteidig-
ten in der Rückrunde ruhende Bälle besser).
So viele Gegentore wie noch nie
Trotz der Steigerung in der Rückrunde kassier-
te Hoffenheim die meisten Gegentore (66) – das
sind 16 mehr als jemals zuvor im Oberhaus.
Gerade bei hoch in den Strafraum gespielten
Bällen kamen die Gegner immer wieder frei
zum Abschluss; 17 Kopfballgegentore sind die
meisten in der Liga. Gleiches gilt für die 17 Ge-
gentreffer in der Schlussviertelstunde.
Gisdol belebte die Offensive
Bei Hoffenheim verteilen sich die 40 Tore auf 14
Spieler – viele Profis sind also für einen Treffer
gut, auch als Einwechselspieler in der Schluss-
phase. Ein Pluspunkt ist bisher die gute Groß-
chancen-Nutzung; ohne diese Effektivität sähe
es noch düsterer aus. Angesichts der meist ab-
wartenden Spielweise muss Hoffenheim auf
Konter setzen, hat dafür auch einige prädesti-
nierte Spieler (Volland, Firmino [Bild]). Zwi-
schendurch kam das Konterspiel zum Erlie-
gen, doch durch Markus Gisdol wurde es wie-
derbelebt. Insgesamt ist die Offensive unter
Gisdol wieder deutlich lebendiger (zehn Tore in
sechs Partien).
Harmlose Standards in der Offensive
Druckvolles Flügelspiel hatte in der ganzen
Saison Seltenheitswert, auch die Standards
blieben viel zu harmlos (trotz eines Salihovic)
– das einzige Eckballtor war ein Eigentor des
Gegners, und nach direkten Freistößen gelang
noch gar kein Tor (einst war das eine große
Stärke). Die Zeiten, in denen Hoffenheim Domi-
nanz ausübte, sind lange vorbei: Nur drei
Teams hatten weniger Ballbesitz.
360 Grad
BVB beendet Saison
ohne Gelbsperre!
Mit einem Novum
beendet Borussia Dort-
mund die Bundesligasaison 2012/2013: Erst-
mals seit Einführung der Gelbsperren
kommt ein Team ohne solche aus. „Das ist
großartig“, kommentierte Jürgen Klopp die-
se Nachricht: „Und ich habe gelesen, dass
wir auch in der Champions League das fair-
ste Team sind.“ Für die Liga hat er eine in-
teressante Anregung: Ein Spiel Sperre nach
fünf Gelben Karten, aber zwei Spiele nach
der zehnten.
(br)
Jubilar Dr. Drees pfeift
BVB gegen Hoffenheim
Dr. Jochen Drees
leitet ein sechstes Spiel
mit Beteiligung von Borussia Dortmund –
und sein insgesamt 100. in der Fußball-
Bundesliga. Der 43 Jahre alte Mediziner
leitete im September 2005 sein erstes von
mittlerweile 99 Bundesligaspielen. Aber
nur fünf Mal kreuzten sich bislang die
Wege mit Borussia Dortmund, zuletzt im
Heimspiel gegen Fürth. Drees ist ledig und
pfeift für den SV Münster-Sarmsheim im
Südwest-Verband.
(br)
„Träumen – auch auf die Gefahr
hin, dass der Aufschlag hart ist“
Noch sieben Tage
bis zum Finale. „Wenn wir in Wembley gewinnen, sind wir zwar nicht
das beste Team der Welt, aber wir haben die weltbeste Mannschaft geschlagen“, sagt
Jürgen Klopp und fordert: „Um etwas zu erreichen, muss man bereit sein, sich ganz weit
aus dem Fenster zu lehnen, bereit sein, zu träumen, auch auf die Gefahr hin, dass der
Aufschlag umso härter ist, wenn es nicht gelingt.“
Die Verantwortlichen nehmen jede Last von den Schultern der Spieler, die mehr er-
reicht haben, als man zu träumen gewagt hätte. „Sie sollen einfach nur unermessliche
Freude haben auf so ein Spiel“, gibt Michael Zorc der Mannschaft mit auf den Weg. „Wir
haben einen Plan und wissen, wie wir sie schlagen können“, meint Sebastian Kehl: „Das
wissen sie auch. Und das beschäftigt sie.“ Ilkay Gündogan überraschte mit der Aussage:
„Selbst Menschen, die in Gelsenkirchen leben, drücken uns die Daumen, damit wir den Pott
in den Pott holen.“
(br)
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