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34. Spieltag | BVB |
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Geständnis an der Gelben Wand
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„Ein breites
Grinsen“
(Foto: Niehörster, Montage: K-werk)
Menschen, die mich auffangen, wenn es mal
nötig ist, die mir Kraft und Energie spenden.
Was machst Du am liebsten in der Freizeit?
Natürlich bin ich dann am liebsten mit
meiner Familie zusammen. Oder ich treffe
gute Freunde, und wir unternehmen etwas.
Wenn dann noch ein wenig Zeit bleibt, bin
ich auch gerne auf demGolfplatz unterwegs.
Glücklicherweise spielt da das Wetter jetzt
endlich wieder mit.
Wer war denn der Held Deiner Kindheit?
Gibt’s heute noch einen? Oder zumindest
ein Vorbild?
Aufgeschaut habe ich früher eigentlich im-
mer zu meinem großen Bruder. Ich habe
seine Sachen getragen, seine Musik gehört
und mich an ihm orientiert. Und fußballe-
risch fand ich Ende der 80er/Anfang der
90er Lothar Matthäus einfach überragend.
Spielst Du auchmal Fußball auf der Play-
station gegen Deine jungenMannschafts-
kollegen. Hast Dudaüberhaupt eine Chance?
Die sinddamit dochquasi großgeworden.
Das mache ich eher selten. Da würde ich
gegenMario oder Moritz eh kein Land sehen.
Und hat Mats nicht gerade erst gegen den
besten deutschen Fifa-Spieler unentschieden
gespielt. Also, Borussia Dortmund ist auch
virtuell ganz vorne in Europa vertreten.
Mal ehrlich, gibt es irgendetwas an Dort-
mund, das Dir nicht so gut gefällt?
Neben demVerkehr auf der B1? Naja, man
kann in unserer Stadt schon gut essen gehen
und gemütlich mit Freunden einen guten
Wein genießen, aber die Auswahl ist dann
doch eher überschaubar.
(Interview: Arne Niehörster)
Hallo Sebastian, Glückwunsch
nochmal zur Vertragsverlänge-
rung. Du gehst nach der Som-
merpause in Deine 13. schwarz-
gelbe Saison. Was fällt Dir
spontan zu so vielen Jahren
beim BVB ein?
Zu allererst zaubert mir das ein
breites Grinsen ins Gesicht, auch
wenn ich schwierige Zeiten so-
wohl für mich als auch den Club
miterlebt habe. Hier gestartet bin
ich sehr euphorischmit demGewinn der
Meisterschaft, großen Abenden in der Cham-
pions League und großem Glanz. Ein paar
Jahre später gingen hier dann fast die Lichter
aus. Diese Geschichte aber weiterzuschreiben,
wieder aufzustehen, und die sportlichen Er-
folge der letzten Jahremitgestalten zu dürfen,
das ist einfach absoluter Wahnsinn, pure
Emotion und in einer einzigen Karriere wohl
normalerweise nicht zu erleben.
Du bist Kapitän vonBorussiaDortmund. Das
istmehr, als sich einfachnur eine Binde um
denArmzuwickeln.Was fühlst Du dabei?
Das macht mich wahnsinnig stolz. Dass ich
seit vielen Jahren die Kapitänsbinde tragen
und in die Fußstapfen meiner berühmten
Vorgänger treten darf, ist eine große Ehre
für mich. Aber als Kapitän gilt es auch, Ver-
antwortung zu übernehmen, sich seiner Rolle
und der Funktion bewusst zu sein, verschie-
denste Aufgaben zu erfüllen. Ich glaube, dass
mir meine Persönlichkeit und Art in dieser
Funktion helfen.
Du bist Papa von zwei Kindern. Was
bedeutet Familie für dich?
Die Familie ist das Wichtigste für mich. Es ist
ein Ort der Ruhe und des Vertrauens. Es sind
Was bedeutet Sebastian Kehl, der jüngst
seinen Vertrag um ein Jahr verlängert
hat, Familie? Zuwemhat er als kleiner
Junge aufgeschaut? Wieso ist der
BVB auch virtuell Spitze? Das und
mehr verrät unser Kapitän in seinem
Geständnis an der Gelben Wand.
SPIELER MAL ANDERS
Schwarzgelb