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DÖNEKES
Königsklasse
14
| BVB | 34. Spieltag
Weiße Weste
Wussten Sie eigentlich, dass…
… der BVB in seiner beinahe 60-jährigen Europapokal-Geschichte
nicht nur noch nie gegen eine deutsche Mannschaft verloren, son-
dern auch noch kein einziges Gegentor kassiert hat?
Die Erinnerungen an das Duell mit den Bayern im Viertelfinale
der UEFA Champions League 1997/98 hat man noch auf dem
Schirm. Der Titelverteidiger der Königsklasse gegen den amtieren-
den Deutschen Meister, Hinspiel 0:0, im Rückspiel unter Dauer-
druck, doch dann trifft Stéphane Chapuisat in der Verlängerung –
und ein paar Tage später fällt beim Halbfinale im Estadio Santiago
Bernabéu das erste Tor schon vor dem Anpfiff…
Doch für den Nimbus der „Weißen Weste“ hat die Borussia
schon viel früher eine viel größere Unwägbarkeit überwinden
müssen. Im UEFA-Cup der Spielzeit 1990/91 kam es noch vor dem
Duell mit Universitatea Craiova zur Begegnung mit dem Chemnit-
zer FC. Dieser hatte sich in der Wendesaison 1989/90 noch als „FC
Karl-Marx-Stadt“ und Vizemeister der DDR-Oberliga für den Euro-
papokal qualifiziert und wurde in Runde eins zweimal 2:0 besiegt.
ImWestfalenstadion trafen Thomas Helmer und Frank Mill, im
„Stadion an der Gellertstraße“ in Chemnitz Thomas Helmer und
Michael Rummenigge. Übrigens vor 11.900 Zuschauern – und am
2.10.1990, also exakt einen Tag vor dem Tag, der nun als „Tag der
Einheit“ gefeiert wird.
Irgendwie wird man jedenfalls das Gefühl nicht los, dass die
Null auch in Wembley stehen könnte – bei der Einheit auf dem
Platz, und Torwart Roman Weidenfeller dahinter…
Heimspiel
Wussten Sie eigentlich, dass…
… 42 von 57 Endspielen in der UEFA Champions League (früher:
Europapokal der Landesmeister) die „Heimmannschaft“ gewon-
nen hat? Das sind nach Adam Riese 73,68 Prozent. Oder (jeden-
falls knapp) drei Viertel. Heißt imKlartext: In drei von vier Fällen
hat die „Heimmannschaft“ das Finale für sich entschieden. Und,
wer ist am 25. Mai inWembley „heim“? Richtig, nur der BVB!
Die Borussia hatte übrigens auch am 28. Mai 1997 „Heim-
recht“. Sie erinnern sich: Riedle, Riedle, Ricken. 3:1 gegen Juven-
tus Turin. Champions-League-Sieger. In MÜNCHEN! Bis heute
unvergessen.
Die Bayern wiederum hätten mit einem„Heimvorteil“ ohne-
hin nicht viel anfangen können. In den vergangenen fünf Jahren
gab es nur zwei „Heimmannschaften“, die den Henkelpott nach
dem Finale nicht in den Nachthimmel stemmen konnten: Bayern
München und – Bayern München. 2010 unterlagen die Roten in
Madrid Inter Mailand 0:2. Und 2012 gewann der FC Chelsea im
Elfmeterschießen 5:4, und das, obwohl Chelsea nachweislich in
England liegt und Engländer doch eigentlich gar keine Elfmeter
schießen können. Und das vor allem in: MÜNCHEN.
Übrigens: Vor ziemlich genau einem Jahr, im direkten Duell
zwischen Borussia und den Bayern im DFB-Pokalfinale in Ber-
lin, hatte der BVB auch „Heimrecht“. Das Ende ist bekannt: 5:2,
dreimal Lewandowski, unter anderem. Vor allem aber: Ganz
Berlin war Schwarzgelb. Eine Farbkombination, die London si-
cherlich auch gut stehen wird.
1998: Der BVB besiegt die Bayern
in der Champions League.
Nach dem Finale 1997: Lars Ricken und
Franz Beckenbauer
Am kommenden Samstag wird das 21. Endspiel um die UEFA
Champions League angepfiffen, die 1992 den Europapokal der
Landesmeister ablöste. ZumzweitenMal ist der BVB dabei, zum
fünftenMal die Bayern.NilsHotze hat Skurrilitätenund Statistiken
umdaswichtigste Ereignis imVereinsfußball zusammengetragen.
(Fotos: firo)